Stand: Februar 2020

Person

Beate Fischer wurde 32 Jahre alt, war Ehefrau und Mutter zweier Kinder. Sie ist in Weißensee aufgewachsen. Mehr ist uns über Sie leider nicht bekannt. Falls Sie Beate Fischer kannten, wären wir sehr dankbar, wenn Sie mit uns in Kontakt treten würden, damit wir hier ihrer Person würdig gedenken können.

Tat

Am Abend des 23. Julis 1994, einem Samstag Abend, traf sie am S-Bahnhof Lichtenberg auf die späteren Täter. Einer von ihnen lebte im von Neonazis besetzten Haus in der Lichtenberger Weitlingstraße. Nachdem sie (laut Gericht) zunächst freiwillig mit ihnen in die Wohnung in Reinickendorf fuhr, endete der Abend für sie in stundenlanger Vergewaltigungen, Folter, mehreren Mordversuchen und schließlich ihrem Tod. Die Neonazis legten ihren Körper zu den Mülltonnen vor dem Haus. Sie ermordeten Beate Fischer aus Frauen*feindlichkeit heraus, aber auch aufgrund der Stigmatisierung als Sexarbeiter*in.

Gerichtsprozess

Die Täter wurde im anschließenden Prozess zu Strafen zwischen 10 und 21 Jahren verurteilt. Trotzdem hat das Gericht die politische Dimension des Falls verkannt. Erst 2018 wurde der Mord an ihr als rechte Tat anerkannt. Die Aburteilung Beate Fischers durch die Neonazis als »minderwertig«, die Brutalität des Mordes, der ideologische Hintergrund der Täter und deren unglaubliche Freude an Gewalt waren die Gründe für diese Einstufung.

Gedenken

Am 23. Juli 2018 gab es eine Gedenkkundgebung in Berlin-Reinickendorf, an der ca. 50 Personen teilnahmen. In Redebeiträgen wurde rechte Gewalt, Gewalt gegen Frauen und die Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen thematisiert.

Aktuelle Beiträge

  • Gedenken an Beate Fischer 2024 (28.06.2024) – Demonstration Sa., 20.07. | 15 Uhr | S/U-Gesundbrunnen Am 23. Juli 1994 wurde Beate Fischer in der Emmentaler Straße 97, in Berlin Reinickendorf von vier jungen Faschisten auf brutale Weise ermordet. Da sich ihr Todestag in diesem Jahr zum 30. Mal jährt wollen wir auch dieses Jahr an diesen grausamen Femizid erinnern und Beate Fischer gedenken. Am Abend des 23.07.94 waren die vier Faschisten, die sich dem rechten Teil der Skinhead Subkultur zugehörig fühlten, in Lichtenberg und Friedrichshain auf Sauftour. Nachdem sie vor einem besetzten Haus in Friedrichshain bereits Streit… (Weiterlesen…)
  • Bericht: Gedenken an Beate Fischer – Femizide und faschistische Gewalt verhindern! (01.08.2023) – Am 23.07 gedachten ca. 50 Menschen vor dem Haus in der Emmentaler Straße 97, anlässlich des 29. Jahrestages ihrer Ermordung, Beate Fischer. Beate Fischer wurde am 23.07.1994 in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses von vier Faschisten auf grausamste Weise gefoltert, vergewaltigt und schließlich ermordet. Das Tatmotiv der in den faschistischen Hausbesetzungen der Weitlingstraße und dem rechten Hooliganmilieu aktiven Täter war Misogynie und Sozialdarwinismus. Sie sahen Beate Fischer aufgrund ihrer damaligen Tätigkeit als Sexarbeiterin als "minderwertig" und ihnen unterlegen an. Erst 2018 wurde Beate Fischer von staatlicher Seite aus als Opfer rechter… (Weiterlesen…)

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