Erinnern heißt kämpfen! Für Silvio Meier und alle Opfer rechter Gewalt!

Erinnern heißt kämpfen! Gegen den Rechtsruck!
antifaschistische Veranstaltungsreihe | November 2024
Zusammenkommen, antifaschistische Geschichte sichtbar machen, aktiv werden.

Flyer: [1 | 2]

************ TERMINE und ANKÜNDIGUNGSTEXTE ************

 

»Antifa Film – Schulter an Schulter«
Mo., 18.11.2024,
19:00 Uhr / Zielona Góra & Fargo
(Grünberger Str. 73 & 77, Friedrichshain)

Veranstaltet von: AG Silvio Meier-Gedenken

In den 1990er und 2000er Jahren, im Schatten der rassistischen Pogrome, die das wiedervereinte Deutschland nach 1989 überrollten, entstand eine starke antifaschistische Bewegung. Die Antifa arbeitete auf vielen Feldern so professionell wie kaum eine andere selbstorganisierte Kraft der Neuzeit. Von militanten Aktionen über politische Bildung bis hin zur Recherche – die Antifa hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem erstarkenden Neofaschismus entgegenzutreten.
Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichem Film und Bildmaterial aus Archiven zu einer intensiven Dokumentation. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt Einblicke in eine Form der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen bei Staat und Bürgertum führte und doch immer notwendig war.
Der Dokumentarfilm unternimmt einen historischen Streifzug durch die Höhepunkte der Antifa-Bewegung, die eine unterschätzte Rolle im Deutschland der 1990er und 2000er Jahre spielte. Der Fokus liegt dabei nicht auf Einzelereignissen, sondern auf den verschiedenen Praktiken und Methoden, die von Aktivisten:innen verwendet wurden.
Von Straßenkämpfen, über investigative Recherchen und Aufklärungskampagnen bis hin zu den Herausforderungen der Provinz, die von Selbstverteidigung und dem Schutz anderer geprägt ist, dokumentiert der Film durch Archivmaterial, Fotos und szenische Alltagsbilder die Geschichte einer Bewegung in bisher nie gezeigtem Umfang und erweckt sie so zum Leben. Der ANTIFA-Film ist kein bloßer Rückblick, sondern eine Aufforderung zur kritischen Reflexion über die Kraft des Widerstands gegen den aufkeimenden Neofaschismus.

Kommt erst zum Filmabend am 21.11. zum Gedenken an Silvio Meier am:
Do. 21.11.2024 | 19:00 Uhr | Silvio-Meier-Straße (U-Bahnhof Samariterstraße)

 

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Gedenken an Silvio Meier
Do., 21.11.2024,
19:00 Uhr / Silvio-Meier-Str.
(U-Bahnhof Samariterstraße)

Veranstaltet von: AG Silvio Meier-Gedenken

Silvio Meier war späten 1980ern und frühen 90er Jahren in der linken, selbstorganisierten Bewegungen Ostberlins aktiv. Er war Mitbegründer der Umweltbibliothek, Teil der DDR-Opposition und hat 1987 auch das »Element of Crime«-Konzert 1987 in der Zionskirche mitorganisiert, welches an diesem Abend Ziel eines Naziangriffes wurde. Ende Dezember 1989 besetzte er mit FreundInnen die damals leerstehende Schreinerstraße 47 in Berlin-Friedrichshain. Die besetzten Häuser aber auch linke Menschen generell waren in dieser Zeit häufigen Angriffen von Neonazis ausgesetzt. Gegen den stärker werdenden Rassismus und Faschismus setzten sich Silvio und seine FreundInnen zur wehr. Dies kostetet ihn am 21. November 1992 sein Leben.

Am Abend des 21.11.1992 war Silvio Meier mit drei Freund*innen auf dem Weg zu einer Party. Auf dem U-Bahnhof Samariterstraße trafen sie auf eine Gruppe junger Neonazis, von denen einige rechte Aufnäher trugen. Silvio Meier und seine Freund*innen stellten sie zur Rede und rissen einem der Faschos seinen »ich bins stolz ein Deutscher zu sein«-Aufnäher von der Jacke. Durch den Streit hatten sie die letzte U-Bahn verpasst. Als sie den U-Bahnhof wieder verlassen wollten, wurden sie auf der Mittelebene von den Neonazis abgepasst. Diese stachen auf Silvio und seine Freund*innen ein. Silvio starb kurze Zeit später. Bereits am Tag nach der Tat richteten seine Freund*innen eine Mahnwache am U-Bahnhof Samariter Straße ein. Seit mehr als zehn Jahren erinnert auch eine Straße an Silvio Meier und ein Preis für Zivilcourage trägt seinen Namen. Seit Silvios Tod erinnert im U-Bahnhof eine Gedenktafel an ihn. Sie musste immer wieder gegen die Schändung von Nazis oder Demontagen durch die BVG verteidigt werden. Die Tafel gibt es heute noch und sie erinnert an Silvio – so wie die Mahnwache, die jedes Jahr an seinem Todestag dort stattfindet. In diesem Jahr wollen wir nicht nur den Ermordeten gedenken, sondern legen einen Fokus auf den Widerstand gegen die Faschisten. Die Gewaltwelle auf den Straßen und die Verschärfung des Asylgesetztes in den 90ern führten dazu dass viele junge Menschen sich dazu entschieden keine wehrlosen Opfer mehr zu sein und sich den Nazis entgegenzustellen. Wir wollen diesen Erzählungen und Erfahrungen Raum geben und verbinden diese mit Beiträgen aktiver antifaschistischer Jugendgruppen, die aus ihrer alltäglichen Praxis berichten. Denn dieser Austausch und Zusammenschluss zwischen Antifaschist*innen ist gerade jetzt nötiger denn je.

Nach dem Gedenken:
Beisammensein in der Schreina 47
20:30 Uhr / Schreina 47, Schreinerstr. 47, Friedrichshain
(Für kühle Erfrischungen und was Warmes ist gesorgt)

Wir möchten nach dem Gedenken zusammenkommen um abseits der Kungebung einen Rahmen für gemeinsamemn Austausch zu schaffen. Wie in den vorjahren versammeln wir uns in der »Villa Felix«, in der Schreinerstraße 47, die von Sivlio Meier mitbesetzt wurde. Wir freuen uns euch an dem Abend zu sehen.

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Weg mit dem III. Weg und Nazikampfsort! – Fight back!
antifaschistische Demo
Sa., 23.11.2024,
16:00 Uhr / S-Bhf. Prenzlauer Allee, Prenzlauer Berg

Die diesjährige „Fight back-Demo richtet sich gegen die Strukturen des „III. Weg in Pankow und Prenzlauer Berg sowie rechte Kampfsportstrukturen. Weitere Infos findet ihr unter:
organisiert vom „fight back“-Bündnis.

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Podium: Antifa in den 90er und 00er Jahren
Erfahrungen & Austausch

So., 24.11.2024
Jugend[widerstands]museum
Rigaer Str. 9, Friedrichshain

14:00 Uhr: Gemeinsam Essen
Die Koch-Crew Authentic Streetfood Berliin serviert Kürbisuppe mit leckerem Brot. Dank euch!

14:30 Uhr: Beginn des Podiums

Es sprechen Antifaschist*innen aus:

▪️Göttingen (ehem. Autonome Antifa [M])

▪️Südbrandenburg (ehem. Autonome Antifa Finsterwalde & Proletarische Autonomie)

▪️Berlin (ehem. APABIZ)

Die Faschisten gewinnen Wahl um Wahl, horten Waffen, bauen Jugendstrukturen- und Kulturen auf, terrorisieren Menschen auf offener Straße. Die Reaktion der herrschenden Politik auf diese Situation, in der die AfD und ihr „Vorfeld“ offen die Machtübernahme proklamieren und „Ausländer raus!“ in die Tat umsetzen will, besteht aktuell darin den Wunschzettel der Faschisten Stück für Stück abzuarbeiten und ihnen den Teppich auszurollen. Riecht schon stark nach den 90ern oder?

Nicht bestreitbar ist jedenfalls das Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit dass sich z.T. abzeichnet, wenn wir uns in unseren persönlichen Umfeldern unterhalten. Die einzige Möglichkeit, die wir sehen, all dem zu begegnen, ist, dass wir Erfahrungen austauschem und uns untereinander verbünden. Dafür braucht es alle Antifaschist*innen sowie einen generationsübergreifenden Austausch über unsere jeweiligen Erfahrungen. Die Räume dafür sind weniger geworden, selbst in einer Stadt wie Berlin mit einer verhältnismäßig großen linken Bewegung.

Drei Jahre Pandemie und veränderte Lebens- und Organisierungsrealitäten vieler Genoss*innen, haben eine große Generationslücke innerhalb der antifaschistischen Bewegung hinterlassen. Gerade jüngere Aktivist*innen, die nicht mit marodierenden Fascho-Straßengangs politisch groß geworden sind, sondern mit Kämpfe um Klimagerechtigkeit, reproduktive Rechte oder Kundgebungen gegen die AfD, stehen aktuell vor der Herausforderung vermehrt mit Angriffen einer extrem rechten Jugendbewegung konfrontiert zu sein.

Gerade nach dem organisierten Neonaziangriff am Ostkreuz am 06.07. diesen Jahres, wurde von jüngeren Antifaschist*innen öfter der Wunsch nach einem stärkeren Erfahrungsaustausch mit Antifas aus den 90er und 00er Jahren formuliert. Auch der „Antifa Film“ von Leftvision hat das Interesse an dieser Form des Austausches geweckt. Wir möchten den Raum dafür aufmachen und haben darum Aktivist*innen eingeladen, die in den 90er und 00er Jahren aktiv waren und es z.T. heute noch sind. Wir möchten darüber ins Gespräch kommen, was früher in der Antifa gut funktioniert hat, um die Faschos zurück zu drängen und was mensch heute vielleicht anders machen würde.
Was macht Antifa-Arbeit, abseits der Selbst- und Klischeebilder mit Knüppel und Helm, aus? Was waren die Debatten dieser Zeit und was waren die unterschiedlichen, lokalen Ausgangslagen? Denn Brandenburg ist halt nicht Göttingen und Ostberlin nicht Kreuzberg.

Wir haben beim Podium keinen Vollständigkeitsanspruch aber um so mehr Lust darauf mit euch zu diskutieren und in den Austausch zu kommen. Wir sind optimistisch, dass sich aus diesemFormat noch weitere dieser Art entwickeln werden.

Egal ob mit 50 oder mit 15:
If the kids are united then we’ll never be divided!

Antifa united!

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Naziaufmarsch sabotieren!
Friedrichshain nazifrei!
Sa. 14.12.2024
Ab 12:00 Uhr | Ostkreuz & all areas


Antifaschistischer Abend: Info- & Mobi-Event gegen den 14.12.-Naziaufmarsch durch Friedrichshain
Fr. 22.11.2024
19:00 Uhr / Im Zielona Góra
Grünberger Str. 73

Danach Solitresen & Free Kicker

Veranstaltung im Rahmen des Gedenkens an den von Nazis ermordeten Friedrichshainer Antifaschisten Silvio Meier

Für den 14.Dezember haben Akteure der AfD, ihrer Jugendorganisation und deren Umfeld zu einem Aufmarsch aufgerufen. Dieser soll vom Ostbahnhof durch den gesamten Friedrichshain gehen. Inhaltlich richtet sich die Demo gegen vermeintlichen „Linksextremismus”. Alles in allem ist die Route und der inhaltliche Aufhänger als Provokation zu werten, mit der ein Medienecho erzeugt werden soll. Ob sie nun durch Friedrichshain laufen oder doch eine andere Route wählen – für Berlin ist an diesem Tag ein rechter Aufmarsch angekündigt und dies verlangt nach konsequentem Gegenprotest.

Am 22.November wird im Zielona Gora der Rahmen geboten, um sich über den Stand der Planung des Gegenprotestes zu informieren, ins Gespräch zu kommen und Material für die Mobilisierung mitzunehmen – und am 14.Dezember sehen wir uns zusammen auf der Straße! Achtet auf Ankündigungen!