32. Jahrestag Nguyễn Văn Tú

Am 24. April 2024 jährte sich der Mord an Nguyễn Văn Tú zum 32. Mal.
Văn Tú besuchte am 24. April 1992 Freund*innen am Brodowiner Ring, welche dort an kleinen Ständen Handel trieben. Im Verlaufe des Tages traf er hier auf seinen späteren Mörder Mike Lillge, der seit den frühen Stunden mit seinen Freunden Alkohol konsumierte. Unter den trinkenden Freunden ist auch der heutige Bezirksverordnete der AfD in Marzahn-Hellersdorf Daniel Birkefeld. Dieser hing nicht nur schon in den 90er Jahren mit (mordenden) Neonazis ab, sondern fällt auch heute noch mit rechtsextremen Äußerungen selbst dem Verfassungsschutz auf.

Mike L. stieß beim späteren Nachschub holen mehrere Stände der dort anwesenden Vietnames*innen um, worauf hin ihn Nguyễn Văn Tú anspricht und ihn auffordert dies zu unterlassen.
Daraus entwickelt sich kurzerhand eine Handgreiflichkeit in der Mike L. ein Butterfly Messer zieht und das Văn Tú in die Seite sticht.
Trotzdem ihn seine Freunde in ein nahegelegenes Krankenhaus bringen, erliegt Văn Tú kurz darauf den Verletzungen. Den detaillierter Tathergang findet ihr HIER.

Zum Gedenken wurde dieses Jahr wieder die Umgebung mit Plakaten markiert und in der Umgebung über 2.000 Flyer in den Haushalten verteilt.
Am Mittwoch und Sonntag fanden sich Einzelpersonen und Initiativen zusammen um gemeinsam an den nun zwei Gedenkorten Blumen und Kerzen niederzulegen.

Der “zweite” und nun offizielle vom Bezirk eingerichtete Gedenkort wurde am 15. Dezember 2023 eingeweiht.
Zur Einweihung gab es von Einzelpersonen und Gruppen aus der vietnamesischen Community einen stillen Protest mit Plakaten, welche sich gegen die mangelnde Beteiligung von Betroffenen rassistischer Gewalt richtete.
So wurden zwar Initiativen informiert und konnten dem Entstehungsprozess beiwohnen, erhielten aber weder Mitsprache- noch Stimmrecht.
Obwohl der Protest sich merklich auf die Einweihung auswirkte und auch zum Ende nochmal thematisiert worden ist, fand sich dazu keine Zeile in den Meldungen der Parteien und des Bezirks.
Hier wurden nicht nur die Stimmen beim Entstehen des offiziellen Gedenkortes unterschlagen, sondern auch im Nachgang die Kritik daran ausgeklammert.